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Buchempfehlung: Responsible Responsive Design

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Setzt ihr euch auch beinahe täglich mit dem Thema Responsive Webdesign auseinander und habt das Gefühl, dass ihr schon lange nichts mehr wirklich Neues in den Büchern gelernt habt?

So ging es zumindest mir in den letzten Monaten. Die meisten Bücher über Responsive Webdesign sind für Einsteiger, so dass man erstmal ein paar Kapitel überspringen könnte, bevor man sich am Ende 2-3 neue Erkenntnisse aus dem Buch ziehen kann. Deswegen war ich auch zunächst skeptisch, als ich von der Veröffentlichung des Buches Responsible Responsive Design von Scott Jehl hörte. Doch ein Vorwort von Ethan Marcotte, eine Leseprobe und nicht zuletzt der Preis von nur 9 Dollar für das E-Book haben mich überredet – zum Glück!

Schon die Einleitung und damit die Beweggründe, warum sich Scott mit der Thematik des „verantwortungsbewussten“ Responsive Webdesign beschäftigt hat, hat mir sehr gefallen. Gemeinsam mit seiner Frau reiste er längere Zeit um die Welt und hat so auch in Ländern mit deutlich weniger guten Internetverbindungen gearbeitet.

Um was geht es im Buch?

Mittlerweile ist das Thema Resonsive Webdesign im Mainstream angekommen. Auch Unternehmen haben den Stellenwert eines Responsive Webdesigns erkannt fragen gezielt danach.

„Websites sollen nicht nur auf dem iPhone und dem iPad gut aussehen.“

Klar soll eine Website auch auf dem eigenen Gerät gut aussehen, aber eben nicht nur. Hat man zu Beginn, noch in Geräten und deren Standard-Bildschirmgrößen gedacht, sollte man heute lieber in Geräteklassen oder noch besser in Features denken: Touch-Gerät? Retina-Display? Werden bestimmte CSS-Anweisungen unterstützt? Das Buch bietet eine Vielzahl von Ansätzen, wie man einerseits Features erkennen kann und andererseits mit der Unterstützung oder eben Nicht-Unterstützung umgeht.

Am interessantesten fand ich allerdings den Teil über Performance und „gefühlte Performance“. Wie man Ressourcen wie Bilder, CSS und JS am Besten komprimiert dürfte mittlerweile vielen bekannt sein. Aber auch wie man CSS und JS lädt, spielt eine entscheidende Rolle und wirkt sich unmittelbar auf die „gefühlte Performance“ aus. Zum Beispiel sollten die auf den ersten Blick sichtbaren Inhalte [above the fold] sollten so schnell wie möglich ausgeliefert werden, während weitere Inhalte nachgeladen werden können. Sofern man den Mobile First Ansatz wählt, wäre es auch denkbar, zusätzliche Inhalte per AJAX nachzuladen.

Bei vielen der genannten Herausforderungen hat Scott auch gleich ein paar Zeilen Code parat (z.B. Inhalte per AJAX und jQuery nachladen). Wenn es mal doch ein bisschen mehr wird, verweist er sehr häufig auf fertige Scripte, die er und sein Unternehmen die Filament Group für Kunden entwickelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben. Der Mann weiß also wovon er spricht.

Fazit:

Responsible Responsive Design ist eines der wenigen Bücher in letzter Zeit, wo ich ein wenig enttäuscht war, dass es nur so wenige Seiten hatte (eben die typische Länge für ein A Book Apart-Buch). Aber: Hochmotiviert habe ich mich danach an die Erdmann & Freunde Website gesetzt und angefangen, ein paar von den im Buch vorgestellten Techniken auszutesten. Die Kürze des Buches hat dafür gesorgt, dass ich eben auch nicht gleich wieder alles vergessen habe.

So gesehen kann ich euch das Buch uneingeschränkt empfehlen.

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