Warum? Sowohl in meinem Alltag, als auch in den Vorstellungen von Pierce Brosnans „perfekter Flucht“ liegen Vorstellung und Fantasie teilweise meilenweit auseinander. Die traurige Wahrheit aber ist:
„Ich bin nicht Pierce Brosnan. Ich bin der andere Typ.“
Als Webdesigner und -entwickler werden wir über die Jahre mit einer Menge Vorurteilen konfrontiert: Wir stehen nicht vor 10 Uhr auf, ernähren uns Vorzugsweise von Pizza, Kaffee und Cola und wir arbeiten viel, meistens in der Nacht.
Ich bin ja bereits in meinem Artikel Home-Office ein wenig auf meinen Arbeitsalltag eingegangen, dies ist also sozusagen ein „Follow-Up“. Eines kann ich aber schon vorweg nehmen, auch aktuell gibt es keine Sniper, keinen Raketenwerfer, aber auch keine Pizza und extrem selten Cola. Sogar mein Kaffeekonsum liegt mit 1-2 Tassen pro Tag eher unter dem des Durchschnittsdeutschen.
Mein Morgen – Nix mit „bis 10 Uhr schlafen“
Mein Tag beginnt zurzeit um 5:30 Uhr, letzten Sommer war es noch zwischen 6 und 7 Uhr. Ich lasse mich immer noch vom Wecker meines iPhones wecken. Allerdings nutze ich die allseits beliebte Schlafphasen-Wecker-App Sleep Cycle nicht mehr. Das iPhone liegt nun im Flur, damit ich auch wirklich aufstehe und weil ich das Gefühl habe, besser zu schlafen, wenn ich keine elektronischen Geräte im Schlafzimmer liegen habe – selbst wenn sie im Flugzeugmodus sind. Kurz duschen und entweder die Kaffeemaschinen anschmeißen oder, wenn ich in guter Stimmung bin, zwei Kaffee für Nicole und mich mit der Aeropress (Affiliate Link) zubereiten.
Nach dem Frühstück, also etwa 7:15 Uhr, gehe ich für eine halbe bis Stunde mit Moe spazieren. Gerne lasse ich mich dabei von Podcasts wie Geek Week, Working Draft oder Fitness mit Mark, um nur mal 3 zu nennen, berieseln. Wenn wir zurück sind, schnappe ich mir mein iPad, lese Nachrichten, RSS-Feeds, Twitter und private E-Mails bis etwa 9:00 Uhr. Für mich ist diese Zeit meine Freizeit, d.h. obwohl ich es könnte, checke ich weder meine beruflichen E-Mails, noch gehe ich normalerweise vor 9 Uhr ans Telefon.
Die Zeit zwischen 9 und 10 Uhr ist meine persönliche Gleitzeit. Es gibt Tage, da liege ich faul auf dem Sofa, stöbere noch ein wenig auf Twitter und Co. oder schreibe Blogposts und andere Beiträge, so wie jetzt. Wenn viel zu tun ist, fange ich um 9:00 Uhr an zu arbeiten. Manchmal habe ich sogar um 9 Uhr meinen ersten Kundentermin.
Beim Cliché-Agentur-Dennis würde zwischen 9 und 10 vielleicht das erste Mal der Wecker klingeln. Bei mir hingegen ist fast schon wieder Mittagspause.
Meine Pause – Bloß keine Hektik
Mein erster Arbeitsblock geht bis etwa 12:30, d.h. ich versuche ab etwa 12:00 meine aktuellen Aufgaben fertigzustellen. Das klappt mal besser, mal schlechter. Dadurch, dass Moe aber seine Mittagsrunde einfordert, muss ich mich selbst von den spannendsten Aufgaben irgendwann lösen.
Die Mittagspause gehört uns, also Moe und mir. Im besten Fall von 12 bis 15 Uhr gehen wir am Strand spazieren, essen Mittag, verfolgen die Neuigkeiten des Tages und machen, wenn es die Zeit zulässt, eine Meditationsübung oder ein kleines Nickerchen (10 – 20 Minuten). Wenn dann noch Zeit ist, mache ich den Fernseher Youtube an. Youtube gibts zwar schon eine halbe Ewigkeit, aber erst vor kurzem habe ich damit angefangen ein paar Kanäle zu abonnieren und regelmäßig die neuesten Videos von zum Beispiel Sebastian Canaves, Gary Vaynerchuk und Pat Flynn zu verfolgen. Es sieht fast so aus, als wäre Youtube doch nicht nur für unter 18-Jährige.
Im Laufe der Zeit habe ich meine Mittagspause immer ein Stückchen ausgedehnt. Ich merke, dass ich mich mittags nicht richtig konzentrieren kann und es nichts bringt, in dieser Zeit zu arbeiten. Wer sich also mal gefragt hat, warum ich in dieser Zeit weder auf Anrufe noch E-Mails reagiere, jetzt wisst ihr es.
Mein Nachmittag – Arbeiten auf Hochtouren
Seitdem ich meine Mittagspause ausgedehnt habe, habe ich das Gefühl, am Nachmittag zu meiner Hochform aufzulaufen. Die Zeiten zwischen 9 und 12 und zwischen 15 und 18 Uhr sind meine produktivsten Phasen. Das zu wissen hat mich und meine Arbeit wirklich vorangebracht. Ich schaffe nun tatsächlich deutlich mehr als mit einer kürzeren Mittagspause.
Den zweiten Arbeitsblock beginne ich meistens damit, auf E-Mails zu antworten (siehe auch Produktivitätskiller E-Mail) und Anrufe oder Rückrufe zu tätigen. Dann stehen die restlichen Arbeiten für den jeweiligen Tag, bzw. teilweise für die nächsten Tage fest. Auch der Cliché-Agentur-Dennis ist jetzt vermutlich im Büro angekommen und bereit Gas zu geben.
Mein langfristiges Ziel, um 17 Uhr Feierabend zu machen, ist durch meine längere Mittagspause noch weiter in die Ferne gerückt. Aber gerade in den letzten Wochen, bei unserem Urlaub in Dänemark und unserem Trip nach Lissabon, fiel es mir mit jedem Tag leichter, ohne schlechtes Gewissen deutlich weniger als sonst und der Durchschnitt zu arbeiten.
Mein Abend – Sport und Freizeit
Nach der Arbeit beginnt der anstrengendste Teil des Tages: 3 -4 Mal pro Woche gehen Nicole und ich (in den Wintermonaten) ins Fitness-Studio oder (in den Sommermonaten) Laufen. Unsere Sporttage sind super, um sich vom Arbeitsalltag frei zu machen und sich beim Abendessen auf sein „Privatleben“ zu konzentrieren.
In der Regel bleibt das Macbook dann geschlossen. Wenn ich mich doch noch mal an den Rechner stelle (wir ihr wisst, habe ich ja einen Stehschreibtisch), dann nur für eigene Projekte, wie aktuell den CSS-Kurs für Contao und ein Newsletter für Erdmann & Freunde.
Gegen 22 Uhr, und damit ungewöhnlich früh, gehen wir ins Bett. Sogar die Nachbarskinder über uns dürfen länger aufbleiben. Während der Cliché-Agentur-Dennis also gerade zu Hochtouren aufläuft, lese ich noch bis etwa halb zwölf ein paar Kapitel in einem R0man, um runterzukommen oder in einem Fachbuch, wenn ich mich mal wieder weiterbilden möchte (s.a. meine Buchempfehlungen.
Fazit:
Im Laufe der Jahre und Monate hat sich mein Arbeitsalltag immer weiterentwickelt und er wird es wohl auch weiterhin tun. In den Sommermonaten werde ich statt Social Media und Co. morgens vielleicht wieder schwimmen gehen. und nicht abends zum Sport, sondern früh morgens.
Der Punkt ist: ich versuche mittlerweile meine Arbeits- und Freizeit bestmöglich in Einklang zu bringen und mein Privatleben weniger von meiner Arbeit diktieren zu lassen – eher umgekehrt.
Wie sieht es bei euch aus? Wie gestaltet ihr euren Alltag? Was würdet ihr gerne anders machen? Schreibt es in die Kommentare, mir eine Mail oder bloggt darüber.
Hi Dennis, ich habe meine Mittagspause in den letzten Monaten auch ausgedehnt, da es mir genau so erging, wie dir. Die Effizienz mit der ich Nachmittags/Abends arbeite ist dadurch beachtlich gestiegen.
Viele Grüße,
Yannick
Hey Yannick,
dann geht es Dir also wie mir. Ich denke, jeder müsste mal für sich prüfen, wann er am Besten anfängt, wie lange er arbeitet und natürlich auch Pause macht. nur leider ist das ja noch nicht gesellschaftsfähig.
Das Thema geht ein bisschen in den Bereich Life-Hacking, den ich ohnehin sehr spannend finde.
In diesem Sinne: Mahlzeit!
Dazu passend bin ich heute auf diesen Artikel bei t3n gestoßen: Produktiver im Beruf: Flexible Arbeitszeiten erhöhen die Schlafqualität von Mitarbeitern